Pressemitteilung
Parlamentarisches Frühstück des Müttergenesungswerks
Beratungsstellen sichern Müttern den Zugang zur Kur
Berlin, 7.4.2022 Am gestrigen Mittwochmorgen begrüßte das Müttergenesungswerk (MGW) interessierte Abgeordnete des Bundestages beim digitalen Parlamentarischen Frühstück. Im Fokus der Veranstaltung standen die dramatisch verschlechterte ge-sundheitliche Situation von Müttern, und auch die prekäre finanzielle Situation der rund 1.000 Beratungsstellen im MGW-Verbund. Diese sind eine wichtige Schnittstelle in der integrierten Gesundheitsversorgung von Müttern, Vätern und pflegenden Ange-hörigen. Um den drohenden Wegfall der Beratungsstellen zu verhindern, braucht es politischen Willen.
Finanzierung der Beratungsstellen bisher unsicher
Schon seit längerem lässt sich ein Rückgang bei der Anzahl der Beratungsstellen im Müttergenesungswerk beobachten. Grund dafür ist ihre unsichere Finanzierungs-grundlage. Bisher werden die Kosten ausschließlich von den fünf Wohlfahrtsverbän-den bzw. deren Fachverband/Arbeitsgemeinschaft getragen, die Träger der Bera-tungsstellen unter dem Dach des Müttergenesungswerks sind. Dies ist nicht länger tragbar, das Beratungsstellenangebot verringert sich zunehmend. Das Müttergene-sungswerk fordert deshalb bereits seit Jahren das Recht auf Beratung gesetzlich zu verankern und die Finanzierung staatlich abzusichern. Bisher ohne Erfolg. Im Rahmen des Parlamentarischen Frühstücks erinnerte das Müttergenesungswerk die teilneh-menden Parlamentarier*innen daran und betonte, wie bedeutend die Arbeit der Be-ratungsstellen ist: "Helfen Sie, die Gesundheitsberatung für Care-Arbeit Leistende zu erhalten," appellierte die Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks Yvonne Bovermann an die interessierten Gäste. "Es ist ein Baustein mehrerer politischer For-derungen, die das MGW hat. Aber ein wirklich wichtiger. Es darf nicht ausschließlich an die Bedürfnisse von Kindern und Pflegebedürftigen gedacht werden. Auch diejeni-gen, die für die Versorgung unabdingbar sind, müssen gesund erhalten werden. Sonst wird diese gesellschaftliche Säule brüchig."
Leistungen der Beratungsstellen
Mütter, Väter und pflegende Angehörige sind auf die Dienste der Beratungsstellen an-gewiesen. Es handelt sich bei den Beratungsstellen um ein niederschwelliges Angebot mit ganzheitlichem und präventivem Ansatz. Die Beratungsstelle ist eine erste Anlauf- und Clearingstelle für Sorgearbeit Leistende mit Gesundheitsproblemen vor Ort. Viele der Unterstützungssuchenden befinden sich in prekären Lebenssituationen oder sind sozial benachteiligt. Die Beratungsstelle gewährleistet einen gleichberechtigten Zu-gang zu den Kuren für Mütter, Väter und Pflegende. In der Beratung wird insbesondere die psychosoziale Dimension des Gesundheitsproblems festgestellt und geprüft, wel-che Maßnahme zur jeweiligen individuellen Lebens- und Gesundheitssituation am zielführendsten ist. Das können Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahmen nach §§ 23, 24 oder 40, 41 SGB V sein, aber oft sind es auch ergänzende Unterstützungs- und Hilfsangebote wie Ehe-, Familien- oder Schuldnerberatung.
Kommt eine Kurmaßnahme für eine Mutter, einen Vater oder pflegenden Angehörigen in Frage, kommen der Beratung wichtige therapieunterstützende Aufgaben zu. Zum einen bei der Auswahl einer passgenauen Kurklinik sowie individuelle Beratung und Unterstützung in allen Fragen rund um die Kur wie z. B. der Betreuung von
Familienmitgliedern und Organisation des sozialen Umfelds während der Maßnahme, um so Zugangshürden zu beseitigen. Und zum anderen mit Nachsorgeangeboten am Wohnort, die die Therapieprozesse in den Kliniken ergänzen, die Übertragung in den Alltag begleiten und damit die Nachhaltigkeit des Kurerfolgs sichern. Mit diesem woh-nortnahen Beratungs- und Nachsorgeangebot leisten die Beratungsstellen im Mütter-genesungswerk eine beispielhafte vernetzte gesundheitliche Versorgung.
Die Gesundheitsberatung für Mütter, Väter und Pflegende ist unverzichtbar und muss bestehen bleiben. Das wurde an diesem Morgen im gemeinsamen Austausch mit der Politik klar. Svenja Stadler, Kuratoriumsvorsitzende des Müttergenesungswerks und Bundestagsabgeordnete appellierte abschließend an ihre Kolleg*innen im Deutschen Bundestag: "Nehmen Sie unsere Anliegen mit in Ihre Arbeit. Im Müttergenesungswerk wird unglaublich tolle Arbeit geleistet, die es zu unterstützen gilt."
Weitere Informationen und Kontakt:
Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk
Rebekka Rupprecht
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Fax: 030 330029-20
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Die Elly Heuss-Knapp-Stiftung Deutsches Müttergenesungswerk (MGW) wurde 1950 von Elly Heuss-Knapp, der Frau des ers-ten Bundespräsidenten, gegründet. Ziel der gemeinnützigen Stiftung ist die Gesundheit von Müttern und inzwischen auch von Vätern und pflegenden Angehörigen. Unter dem Dach des MGW arbeiten fünf Wohlfahrtsverbände bzw. deren Fachver-band/Arbeitsgemeinschaft (AWO, DRK, EVA, KAG, Parität) zusammen. Besonders zeichnet sich das MGW durch ganzheitliche und gendersensible Kurmaßnahmen und das Konzept der Therapeutischen Kette im MGW-Verbund aus. Diese umfasst die kostenlose Beratung der Betroffenen bei über 1.000 Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände rund um die Kurmaßnahmen für Mütter und Mutter-Kind bzw. Väter und Vater-Kind sowie pflegende Angehörige, die Kurmaßnahme in den über 70 vom MGW anerkannten Kliniken und die Nachsorgeangebote vor Ort. Alle anerkannten Kliniken tragen das MGW-Qualitätssiegel. Die Stiftung steht unter der Schirmherrschaft der Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender. Das Müttergenesungswerk benötigt Spenden, z. B. zur Unterstützung bedürftiger Mütter und ihrer Kinder bei der Durchführung einer Kurmaßnahme, für Beratung und Nachsorgeangebote sowie für Informations- und Aufklärungsarbeit.
Pressemitteilung
Parlamentarisches Frühstück des Müttergenesungswerks
Erschienen am:
13.04.2022
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